Strom aus Grüngutabfällen

Visionärer Antrag der CSU im Kreistag

Einen Zukunftsantrag will die CSU-Fraktion in der heutigen Sitzung des Umweltarbeitskreises einbringen. Schon auf den ersten Blick hat die Anregung Spektakuläres: Der Landkreis möge prüfen, inwiefern mit den Grüngutabfällen der Wertstoffhöfe Energie gewonnen werden kann.

Dahinter steckt eine Vision der gesamten CSU-Fraktion. Man wolle den Landkreis Amberg-Sulzbach zur Energieregion machen, so Vorsitzender Stefan Braun. Den aktuellen Antrag bezeichnete er als einen weiteren Mosaikstein in der nachhaltigen Umweltpolitik seiner Partei.

Hinter dem Antrag stecken zwei Punkte, erklärt Kreisrat Roland Strehl aus Kümmersbruck. Zum einen wurde Grüngut durch eine Gesetzesänderung in die Liste der besonders vergüteten Rohstoffe bei der Stromerzeugung in Biogasanlagen aufgenommen. Zum anderen steht konkret die Vergabe der Grüngutentsorgung für die nächsten fünf Jahre auf dem Plan des Landkreises –  für die CSU genau der richtige Zeitpunkt, um sich über wegweisende Neuerungen Gedanken zu machen.

Für die Bürger solle alles beim Alten bleiben, wenn die Vision der CSU einmal Wirklichkeit werde, so Umweltexperte Sebastian Schärl. Jeder würde wie gewohnt seine Grünabfälle zu seinem Wertstoffhof bringen. Doch für eine Umsetzung der Idee müssten erst die technischen Voraussetzungen durch die Forschung geschaffen werden, weiß 1. Bürgermeister Markus Dollacker. Denn bisher können Holzabfälle nicht in Biogasanlagen verwertet werden. Dies würde es mit sich bringen, dass in den Wertstoffhöfen Grüngut und Holzreste aufwendig getrennt werden müssten.

Die CSU bittet daher die Landkreisverwaltung, die technische Entwicklung im Auge zu behalten, um Amberg-Sulzbach zeitnah zur Umweltregion zu machen. Und neben dem vorrangigen ökologischen Aspekt hätte die Realisierung der Vision einen positiven Nebeneffekt für den Geldbeutel der Bürger, so Braun. Die Grünabfälle würde der Landkreis an die Betreiber der Biogasanlagen verkaufen. Die Einnahmen hätten so eine Reduzierung der Abfallgebühren zur Folge.