Montag, 08. Oktober 2018

Dank Tagespflege daheim in Würde alt werden


Von: Werner Schulz

Seit 1. Juli gibt es in Hirschau die Solitäre Tagespflege St. Barbara. Wie deren Betrieb funktioniert – darüber informierten sich die Mitglieder der CSU Senioren-Union. Hinten v. l.: Werner Schulz, Hans Fritsche, Helmut Fischer, Bürgermeister Hermann Falk, Tagespflege-Leiterin Birgit Seidl, Hans Kormann, Horst Embacher und Reinhold Birner.

Seit 1. Juli gibt es in Hirschau die Solitäre Tagespflege St. Barbara. Wie deren Betrieb funktioniert – darüber ließen sich die Mitglieder der CSU Senioren-Union vor Ort von Leiterin Birgit Seidl informieren.

In der Vergangenheit, so der Kreisvorsitzende Helmut Fischer, habe sich die Politik zu wenig Gedanken gemacht, wie man es den Menschen ermöglichen kann, daheim in Würde alt zu werden. Genau dieses Ziel habe Ministerpräsident Markus Söder formuliert. Es sei nur erreichbar, wenn es für die pflegebedürftigen Menschen Betreuungsmöglichkeiten gebe. Drei Viertel von ihnen würden von Angehörigen betreut. Ca. 11 Prozent müssten ihren Job aufgeben, weil es tagsüber außer der Heimunterbringung keine Alternative gibt.

Diese Lücke füllt nach den Worten von Birgit Seidl die Solitäre Tagespflege. Sie unterstütze den Gedanken der häuslichen Pflege und den der Entlastung der pflegenden Angehörigen. Der Betrieb ähnle dem eines Kindergartens: Feste Buchungs-, Bring- und Abholzeiten, während des Aufenthalts verschiedene Angebote. Die St. Barbara-Tagespflege ist von Montag bis Freitag von 7.30 bis 16.30 Uhr für maximal 18 Gäste geöffnet. Ein Fahrdienst holt sie zur vereinbarten Zeit zwischen 7.30 und 8.30 Uhr daheim ab. Sehr zufrieden war Seidl mit der Auslastung. Sie liege bereits bei ca. 70 Prozent. Die Gäste seien überwiegend in die Pflegegrade 2 bis 4 eingestuft. Der Großteil habe seine Buchungstage auf die ganze Woche ausgedehnt. Während des Aufenthalts werden verschiedenste Aktivitäten angeboten, z.B. Gymnastik, Gedächtnistraining oder gemeinsames Backen und Kochen. Geleitet und begleitet werden diese von fünf examinierten Pflegefachkräften, versierten Pflegeassistenten und einem geschulten Betreuungsteam. Positives erfuhren die Besucher hinsichtlich der Kosten. Je nach Pflegegrad haben die Gäste monatlich Anspruch auf ein Tagespflegegeldbudget zwischen 125 (Pflegegrad 1) und 1 995 Euro (Pflegegrad 5). Die Inanspruchnahme der Leistungen wirke sich nach Seidls Aussage nicht auf das Pflegegeld oder weitere Sachleistungen aus.  

Sehr angetan waren die CSU-Senioren von den funktionell durchdachten, vom BRK für ca. 100 000 Euro geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten in einer Größe von 230 m². Bürgermeister Hermann Falk ergänzte, dass Bauherr des Gebäudes die Forster Dofner’sche Spital- und Krankenhausstiftung war. Ca. 600 000 Euro hätten die Kosten betragen. Das Gebäude sei zeitgleich mit dem zweiten Abschnitt des Betreuten Wohnens errichtet worden. Das Gesamtprojekt sei nur dank einer 1,5 Millionen-Euro-Spende von Klaus Conrad möglich gewesen.

Werner Schulz, Vorsitzender des Förderkreises Altenhilfe, sah in der Solitären Tagespflege das vorläufige i-Tüpfelchen auf das zwischen Kloster- und Postgasse entstandene Senioren- und Pflegezentrum. Politischer Motor des Ganzen sei die CSU gewesen. Einst von den Bürgermeistern Willi Bösl bzw. Helmut Rösch für diesen Zweck getätigte Grundstückskäufe seien von der SPD vehement abgelehnt worden. Ganz massiv sei dies bei der Umwandlung des Krankenhauses in das Seniorenwohn- und Pflegeheim und die Übertragung der Betriebsträgerschaft an das BRK gewesen. Bürgermeister Rösch und er seien von der SPD bezichtigt worden, städtisches Eigentum zu verscherbeln. Klaus Conrad habe nicht nur das jüngste Projekt ermöglicht. In das Seniorenheim habe er über den Förderkreis 300 000 Euro eingebracht. Der Umbau des ehemaligen Klosters zum Betreuten Wohnen sei gleichfalls nur dank seiner Millionenspende machbar gewesen.

Helmut Fischer und sein Stellvertreter Hans Kormann beglückwünschten die Hirschauer zu ihren Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen. Es sei zu hoffen, dass die Solitäre Tagespflege nicht die einzige im Landkreis bleibe, sondern Nachahmer finde. Der Bedarf sei sicher auch andernorts vorhanden. Vorstandsmitglied Hans Fritsche, selbst als Busfahrer für die Tagespflege im Einsatz, geizte nicht mit Lob für die CSU und die Bayerische Staatsregierung. Mit der Einrichtung des Landesamtes für Pflege in Amberg, dem Landespflegegeld und den Investitionszuschüssen in Höhe von 60 Millionen Euro zur Schaffung von jährlich 1 000 stationären Pflegeplätzen und weiteren 5 Millionen Euro für Kurzzeitpflegeplätze setze man beispielgebende Zeichen. Birgit Seidl begrüßte diese Vorhaben und sprach die Hoffnung aus, dass die Staatsregierung möglichst rasch Mittel und Wege gegen der Fachkräftemangel in der Pflege finde.


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