CSU-Kreistagsfraktion zu Gast bei „Gusel-Power“ in Pilgramshof

Vom „Gusel Bauer“, wie der Hausname der Familie Rösel aus Pilgramshof lautet, kommt die „Gusel-Power“. Mit der Biogasanlage hat sich der Nebenerwerbslandwirt Hermann Rösel ein weiteres Standbein geschaffen, um seinen Hof für die Zukunft aufzustellen. „Wir brauchen innovative Konzepte in unserer Region, damit wir unser Energiereservoir optimaler nutzen und auch den Landwirten bessere Zukunftschancen zu geben“, so CSU-Fraktionsvorsitzender Franz Birkl. Die Biogasanlage, die täglich rund 104 000 Watt Leistung liefert, befindet sich derzeit im Optimierungsprozess, um die Effizienz noch weiter zu steigern. Das Material für die Anlage kommt ausschließlich von eigenen Flächen bzw. Pachtflächen, die selbst bewirtschaftet werden. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass wir auch mit dem Anbau von Energiepflanzen weiterhin eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung durchführen. Deshalb bauen wir in einer fünfgliedrigen Fruchtfolge an“, betont Hermann Rösel. Gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Leonhard und Michael erklärt er beim Rundgang durch die Anlage, dass bei einer konstanten Temperatur von 48 Grad Celsius die Biomasse mit den Bakterien alle 20 Minuten komplett durchmischt wird.

Aufgebaut ist die Biogasanlage nach dem Rückert NatUrgas Verfahren, das von dem aus Neukirchen stammenden Dr. Claus Rückert entwickelt wurde. Das Verfahren ist auf die Lebensdauer einer Anlage zugeschnitten und basiert auf der Verarbeitung von verschiedensten Arten von Biomasse. Auch wenn auf dem Hof der Familie Rösel keine Kühe mehr stehen, die Arbeit ist keineswegs weniger geworden. Vielmehr ist mit der Errichtung ein zusätzlicher Arbeitsplatz entstanden. Kreisrat und Landtagsabgeordneter Franz Kustner, der beim Bayerischen Bauernverband den Fachausschuss für nachwachsende Rohstoffe führt, verglich die Arbeit an einer Biogasanlage mit der Pflege einer 10 000 Liter Hochleistungskuh: „Nur wenn beide optimal gefüttert werden, können sie Spitzenleistungen erzielen“.

CSU-Landratskandidat Richard Reisinger lobte vor allem das Engagement bereits der jungen Generation bei der Familie Rösel. Die beiden Söhen Leonhard und Michael sind mittlerweile richtige Fachleute, wenn es um Bioenergie geht. „Für die landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Amberg-Sulzbach ist es wichtig, dass sie weiterhin Familienbetriebe bleiben und sich dementsprechend für die Zukunft aufstellen. Nur wenn die ganze Familie an einem Strang zieht, gelingen die wichtigen und richtigen Investitionen“, so Richard Reisinger. Leonhard Rösel, der gerade sein Berufsgrundschuljahr zum Landwirt absolviert, ist voller Engagement beim Thema Biogasanlage dabei. Allerdings vermisst er bei der Ausbildung das Energiethema; „Bisher orientieren sich die Lerninhalte weitgehend an der Milchviehhaltung, deshalb würde ich mir wünschen auch das Energiethema stärker zu berücksichtigen“.

Energie aus der Region, für die Region – Unter diesem Motto stehen die Sommerbesuche der CSU-Kreistagsfraktion gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Umwelt und Landesentwicklung. Begleitend zum Antrag an den Kreistag, die Energiepotenziale im Landkreis Amberg-Sulzbach zu klassifizieren, werden innovative Umweltprojekte in der Region besucht. „Wir setzen auf den von uns angeforderten Energieplan für Amberg-Sulzbach, auf dem wir als CSU-Kreistagsfraktion unsere weitere Arbeit aufbauen wollen. Um den Landkreis als Energieregion weiterzuentwickeln, wollen wir gezielt in neue und nachhaltige Umweltmaßnahmen investieren. Schließlich geht es um die Energieversorgung künftiger Generationen in Amberg-Sulzbach“, erklärt CSU-Fraktionsvorsitzender Franz Birkl. Deshalb wird in Kürze das erste „Energie-Forum Amberg-Sulzbach“ stattfinden, das Fachleute aus der Energiebranche und die örtlichen Politiker an einen Tisch bringt.